Kurzentschlossen sind wir für ein paar Tage ins Werdenfelser Land gefahren, um dennoch während der Corona Zeit noch einen schönen Kurzurlaub zu verbringen, nachdem die geplante Urlaubsreise nach Bulgarien vom Reisebüro storniert wurde.
Zudem hatten wir das Glück zwei Eintrittskarten für das Märchenschloss Neuschwanstein zu bekommen, was wir schon lange besuchen wollten. Aktuell ist es so, dass man sich Online verbindlich für einen Besuch anmelden muss. Das Gute daran ist, dass bei einer Führung max. 10 Personen anwesend sein dürfen. Diese Gelegenheit wollten wir uns in keinem Fall entgehen lassen.
Wir entschieden uns für ein Hotel im Zentrum von Garmisch, um zu Fuß die Stadt erkunden zu können. Zudem wollten wir die Buslinie nutzen, um schnell zu unseren Zielen zu kommen. Hier reicht es beim Betreten des Busses die Kurkarte zu scannen und man kann diesen kostenlos benutzen. Die Busfahrer sind alle samt sehr hilfsbereit und geben einen auch Tipps wie man seine Besuche gut gestalten kann.
Zu Abend haben wir mehrfach sehr gut im Bräustüberl (https://www.braeustueberl-garmisch.de/) gegessen. Hier wird Gastfreundschaft und Qualität noch groß geschrieben. Ein Besuch ist hier sehr zu empfehlen.
Kurzurlaub: Schlösser und Kirchen im Werdenfelser Land
Von früheren Aufenthalten in Garmisch Partenkirchen wußte ich noch, dass ein Besuch des Märchenschlosses Neuschwanstein immer mit sehr vielen Menschen und langen Wartezeiten verbunden ist.
Das Schloss ist weltweit bekannt und vor allem bei den asiatischen Gästen ein Muss auf ihrer Reise durch Europa.
Seit Corona ist dies aber anders und man muss sich Online anmelden, um in den Genuß einer Führung zu kommen. Aktuell sind die Termine etwa 4 – 6 Wochen im voraus ausgebucht. Immer wieder mal aber werden Tickets für einen Termin frei und mit ein wenig Glück kann man dann einen Besuch buchen.
Somit hat sich unser ganzer Kurzurlaub an dem Termin der Neuschwanstein Tour orientiert.
König Ludwig II – Märchenschloss Neuschwanstein
Wie schon beschrieben muss man sich online die Tickets für die Schlossführung buchen. Man findet die Seite dazu im Internet unter www.hohenschwangau.de.
Bei der Buchung hat man dann einen Zeitslot von 20 Minuten um alle notwendigen Angaben einzugeben. Gut ist daher, wenn man seine Kreditkarte bereit liegen hat, um dann alle notwendigen Informationen einzugeben. Die Kosten pro Person belaufen sich auf 15.- €.
Der Hinweis die Karten auszudrucken war sehr hilfreich, da die Scanner vor Ort so manche Probleme mit den Digitalen Eintrittskarten auf dem Handy hatten.
Hinzukommen kommen dann noch einmal 8.- € für das Parkticket.
Zum Märchenschloss selbst kann man entweder laufen oder sich mit einer Pferdekutsche fahren lassen. Dieser Service kostet dann noch einmal 7,50 € pro Person.
Bei uns fing es gerade so das Regnen an, dass wir diesen Service gern in Anspruch nahmen, was uns trockenen Fußes ankommen lies.
Die Schlossführung
Die Führungen sind sehr streng durchgetaktet und starten im 5-Minuten Rythmus. Max. 15 Minuten vor Beginn der Führung wird man dann von einem Sicherheitsmann in den Innenhof des Märchenschlosses gelassen. Die Führung selbst dauert nur 25 Minuten und man bekommt viel Wissenswertes erzählt.
Das Märchenschloss selbst wurde nie fertig gebaut (nur zwei Drittel des Schlosses ist vollständig erbaut), da mit dem plötzlichen Ablebens von König Ludwig II alles zum Erliegen kam. Aktuell findet auch eine aufwendig Restaurierung des gesamten Schlosses statt, daher waren auch viele Baugerüste im Innenbereich zu sehen, die leider der Schönheit des Ganzen etwas zu wider wirkten.
Nach dem Ende der Führung läuft man dann noch viele Treppen hinab und durch zwei Souvenier Shops bis man dann etwa 20 Minuten später am Ausgang wieder angekommen ist.
Die Marienbrücke konnten wir leider nicht besuchen, da es zeitlich alles zu knapp wurde. Wir mussten nach der Führung noch unser Hotel in Garmisch beziehen.
Leider ist auch das Fotografieren im Inneren strengstens untersagt und wir wurden mehrfach darauf hingewiesen es in keinem Fall zu machen. Daher gibt es vom Inneren keine Fotos.
Faszinierendes UNESCO Weltkulturerbe: Die Wieskirche
Auf der Hinfahrt nach Füssen fuhren wir an einem Schild vorbei, dem wir kurzer Hand gefolgt sind.
So haben wir der Wieskirche noch einen kurzen Besuch abgestattet.
Die Wieskirche ist eine überaus bemerkenswerte und imposante Wallfahrtskirche im sogenannten bayerischen Pfaffenwinkel.
Laut Wikipedia besuchen weit mehr als 1 Million Menschen diese Kirche pro Jahr. Corona hat aber auch hier seine Wirkung gezeigt und es waren bei unserem Besuch etwa nur 10 – 15 Personen anwesend.
Das Innere der Kirche ist wirklich überwältigend schön, mit seinen Deckengemälden, der Orgel und den vielen Stuckarbeiten verteilt über die gesamte Kirche. Seit 1983 gehört die Kirche dem UNESCO Weltkulturerbe an.
Ein Besuch der Kirche darf in keinem Fall fehlen, wenn man in der Gegend ist und einen Kurzurlaub plant.
Schloss Linderhof
Kurzurlaub Tag 2: wir haben uns entschieden einen Besuch im Schloss Linderhof zu machen.
Schon die Fahrt dorthin ist ein Genuss. Ein Straße schlängelt sich durch grüne Wiesen und Wälder.
Da wir zu den Frühaufstehern gehören waren wir kurz vor 10:00 Uhr schon vor Ort und konnten an der ersten Führung teilnehmen.
Der Preis pro Person ist auch viel geringer als am Vortrag und beträgt 7,50 € pro Person. Im Schloss Linderhof ist eine Online Buchung nicht notwendig / möglich.
Ein kurzer Weg durch den Park hin zum Schloss und wir durften an einer sehr wunderschönen Führung teilnehmen. Wir waren in Summe 6 Teilnehmer was zu normalen Zeiten undenkbar ist.
Das Innere des Schlosses war um einiges schöner und farbenprächtiger als Neuschwanstein. So hatten wir uns ein Märchenschloss vorgestellt.
Wir hatten das Glück einen Führer zu bekommen der mit Begeisterung uns das Schloss gezeigt hat und uns in die Zeit von König Ludwig II entführt hat.
Alle 30 Minuten schießt vor dem Schloss eine 22 Meter hohe Fontäne für wenige Minuten in die Luft.
Ein anderes besonderes Bauwerk, die sogenannte Venusgrotte ist leider wegen Renovierungsarbeiten noch für längere Zeit gesperrt. Vor dem Bereich der Kasse wird allerdings ein Film in verschiedenen Sprachen gezeigt, bei dem man einen guten Eindruck gewinnen kann, wie die Grotte einmal wieder aussehen wird.
Kloster Ettal
Auf dem Rückweg nach Garmisch kommt man dann in Ettal an der Benediktinerabtei vorbei an der man nicht vorbei fahren darf.
Die Anlage selbst ist riesig, wobei die Kirche dagegen von innen sehr klein wirkt, was aber ihrer Schönheit keinen Abbruch tut.
Ein kleines Cafe im Inneren der Anlage lädt einen förmlich dazu ein eine gewisse Zeit zu verweilen und es sich bei Kaffee und Kuchen gut gehen lässt. Für einen Kurzurlaub ideal zum entspannen.
Partnach Klamm und Eckbauer (1 237 Meter) – ein Muß für einen Kurzurlaub
Ein weiteres Highlight findet man am Ortsrand von Garmisch. Mit dem kostenlosen Bus vom Hotel zum Fuße der Olympia Skisprungschanze bzw. deren Parkplatz sind es nur wenige Minuten.
Trotz vieler negativen Meldungen im Internet war am frühen Vormittag nur sehr wenig los. Keine Menschenmassen die sich durch die Klamm drängen. Letztes Jahr waren es über 300 000 Besucher gewesen, doch Corona zeigt auch hier seine Auswirkungen. Nach einem ca. 20-minütigen Fußmarsch ist man dann auch schon am Kassenhäuschen der Klamm.
Der Eintrittspreis beträgt 5.- € pro Person (mit Kurkarte, ansonsten 1.- € mehr). In der Klamm muss man eine Maske tragen und die Klamm ist zur Einbahnstraße geworden, heißt man kann sie nur vom Kassenhäuschen aus durchwandern. Am anderen Ende der Klamm steht ein Wachmann der verhindert, dass man entgegen der Einbahnstraße geht.
Die Klamm selbst ist 700 m lang und 80 m tief. Ein gigantisches Naturschauspiel ohne Gleichen, mit viel tosendem, türkisblauem Wasser. Zeit für das eine oder andere Foto blieb natürlich auch, da wie gesagt nur wenige Menschen in der Klamm waren.
Der Weg zurück führt über den Eckbauer mit diversen Hütten, die zum einkehren einladen. Je nachdem welche Route man wählt (hier kann man sich auch am Kassenhäuschen beraten lassen) ist man etwas Mittags wieder am Parkplatz. Hier war es dann doch sehr voll geworden.
Kurz auf den Busplan geschaut, hatten wir auch noch Zeit uns die Olympia Skisprungschanze noch etwas näher anzusehen.
Alpspitzbahn (Osterfelderkopf – 2 033 Meter)
Zum Abschluss unseres Kurzurlaubs wollten wir uns dann gern noch die Welt etwas von oben ansehen und sind mit der Alpspitzbahn von Grainau auf den Osterfeldkopf gefahren.
Da wir Frühaufsteher sind, waren wir auch schon einigermaßen zeitig da und sind mit den kletterbegeisterten Sportlern nach oben gefahren. Wir waren die einzigen beiden in Jeans und Turnschuhen, alle anderen hatten eher Profiausrüstung dabei.
Der Preis für eine Berg- und Talfahrt kostet pro Person 29.- € und ist im Vergleich zur Zugspitze fast ein Schnäppchen. Kaum oben angekommen waren all unsere Begleiter Richtung Alpspitz verschwunden.
Wir konnten somit in aller Ruhe Richtung AlpspiX gehen und den Ausblick genießen. Die AlpspiX ist eine spektakuläre x-förmige Aussichtsplattform die 1 000 m über dem Höllental thront. Die begehbaren ca. 13 m langen freischwebenden Arme sind mit Gitterrosten ausgelegt und gewähren einen gewaltigen Ausblick in alle Richtungen. Das Begehen der AlpspiX selbst kostet nichts extra.
Von oben konnten wir dann auch beim Start einiger Gleitschirmflieger mit dabei sein.
Zu Mittag haben wir uns dann einen Kaiser Schmarrn gegönnt und haben dabei unseren Sportlern beim Erklimmen der Alpspitz zu gesehen. Irgendwie haben wir uns Bergsteigen etwas anders vorgestellt.
Danach ging es mit der Seilbahn wieder hinab ins Tal und zurück nach Hause, gut erholt und mit vielen neuen Eindrücken. Wir kommen sicher wieder und wollen mehr von der wunderschönen Berglandschaft genießen.
Garmisch Partenkirchen ist wirklich eine lohnenswerte Gegend für einen Kurzurlaub.