Bei einem unserer Urlaube im letzten Jahr sind wir an Pfingsten von Leipzig aus gestartet. Dabei fielen uns viele, etwas „anders“ gekleidete Menschen auf, die überall zu sehen waren. Zurück aus dem Urlaub haben wir ein wenig gegoogelt und haben den Grund dafür gefunden.
Eines der größten Treffen der sogenannten schwarzen Szene findet alle Jahre zu Pfingsten in Leipzig statt. Weltweit reisen ca. 25 000 Menschen an um ihr Hobby aus zu leben. Es geht dabei um Musik, Kultur und einem expressivem Auftreten.
Diese erste Berührung mit dieser anderen Welt mitten unter uns, hat uns dazu bewegt hier etwas mehr ein zu tauchen. Daher stand dieses Jahr das Wave Gothic Treffen bei uns auf der Liste der Kurztripps.
Unsere Anreise war Freitag Nachmittag, damit wir am Samstag Morgen gleich in die „schwarze Szene“, so wie sie sich selber nennen, eintauchen konnten. Da wir einige Kilometer außerhalb übernachtet haben, sind wir morgens mit der Deutschen Bahn in die Stadt gefahren.
Die Ankunft selbst war sehr imposant, da der Hauptbahnhof in Leipzig der größte Kopfbahnhof Europas ist und die Größe wirklich beeindruckt.
Wir waren dann um 10:00 Uhr vor Ort, was allerdings etwas früh war, wie sich raus gestellt hat, da die Stadt noch am erwachen war.
Die Idee dann in einen der Parks zu gehen, war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, da auch dort nur einige Jogger und Fotografen unterwegs waren und von der schwarzen Szene nichts zu sehen war. Zurück ging es dann per S-Bahn wieder Richtung Hauptbahnhof und erneut entlang der Ritterstraße, vorbei an der Nikolaikirche zur Thomasgasse. Am Eck der Galeria Kaufhof war ein erster Treffpunkt der Gotik Fans. Bei einem Glas Sekt wurde auf die kommenden Tage angestossen.
Sehen und gesehen werden, steht in den nächsten Tagen im Mittelpunkt. Deswegen ist Leipzig auch ein großer Anziehungspunkt für Fotografen, denn wo hat man sonst so viele Möglichkeiten außergewöhnliche Menschen zu treffen, die sich auch noch bereitwillig fotografieren lassen.
Außer in der Innenstadt, laufen noch an vielen anderen Orten Veranstaltungen so z.B. im heidnischen Dorf in Dölitz, oder zu Beginn aller Aktivitäten das viktorianische Picknick im Clara-Zetkin-Park oder ein Leichenwagen Corso.
Ein weiterer Treffpunkt ist auch in der Gasse Brühl zwischen den Höfen am Brühl und dem EMP Store. Zudem ist hier auch das Licht sehr gut zum fotografieren und der Hauptstrom der Touristen verirrt sich nicht ganz so hier her.
Dann wiederum fühlt man sich direkt in einen der Mad Max Kinofilme hinein versetzt.
Am Pfingssonntag begann das „Schau-Laufen“ der Szene noch etwas später. Hier lohnt es sich erst ab der Mittagszeit vor Ort zu sein.
Was ich hier lernen durfte ist, dass eine zu große Brennweite eher von Nachteil ist, da der Zwischenraum zwischen Kamera und den Menschen eher gering sein sollte, ansonsten laufen zu viele einfach durch das Bild.
Auch wollen nicht alle Personen fotografiert werden und man sollte dies in jedem Fall deutlich zeigen, dass man gewillt ist Fotos zu machen. Aber man lernt sehr schnell zu erkennen wer fotografiert werden möchte und wer nicht.
Wir werden definitiv nächstes Jahr wieder kommen und uns die schwarz-bunte Welt des WGT in Leipzig noch einmal ansehen, denn mit einem Besuch kann man einfach nicht alles sehen.
Wer noch mehr erfahren möchte, kann auch auf die Seite der Leipziger Volkszeitung klicken, hier sind noch einige interessante Infos und Links zu finden: https://www.lvz.de/Thema/Specials/Wave-Gotik-Treffen/WGT-News/So-bunt-ist-Leipzig-zum-Wave-Gotik-Treffen